Alles begann in einem Entziehungsheim für notorisch Abhängige aller Art. Um zu verstehen, wie wir dort zusammenkamen, müssen aber zunächst unsere Einzelschicksale aus dem Dunkel des Vergessens ans Tageslicht gezerrt werden:

eech#1 Dash Dash war ein Bauernsohn. Von der Mutterbrust löste er sich erst, als er das Laufen gelernt hatte. Seine ersten Schritte lenkte er dann auch folgerichtig - in den Kuhstall, der bald sein zu Hause wurde... . Jahre später endeckte man ihn schließlich und mußte ihn vom Euter des gerade verstorbenen Milchviehs operativ entfernen. Sein Verdauungstrakt war inzwischen nur noch auf Milchverarbeitung eingerichtet, so daß er eingeliefert werden mußte.


eech#2 Cracc Cracc wuchs bei seiner Grossmutter auf. Sein Schicksalstag war ein Faschingsdienstag, an dem er bei ihr abgegeben wurde - in einem Hundekostüm. Die herzensgute, leider etwas kurzsichtige Frau, die mit Ihren vier Bernardinern allein im Wald wohnte, erfuhr nie etwas vom Schicksal seiner Eltern. Im Alter von 15 Jahren wurde er in der Stadt aufgegriffen, als er an einer Straßenlaterne sein Bein hob. Nur an rohes Fleisch und Hundefutter aus der Büchse gewöhnt, wurde er ins Heim eingeliefert.


eech#3 M M wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf. Sein Vater war ein stadtbekannter Schläger und die Mutter trank. Die Bekanntschaft des Alkohols machte er deshab schon an ihrer Brust. Da er später mit der normalen Hipp Hopp-Babynahrung nicht ruhig zu halten war, mußte die Mutter ständig wachsende Mengen aus ihrer eigenen Getränkeauswahl beimischen. Sein Alkoholismus fiel erstmals auf, als er in den Kindergarten eine Bier- statt einer Brotbüchse mitbrachte. Bei Einsetzen der Pubertät war dann nichts mehr zu retten - auch er wurde eingeliefert.


Als mit Abstand die schlimmsten Fälle des Hauses bildete man aus uns dreien eine eigene Therapiegruppe. Zu unserer Behandlung gehörte auch das Öffnen unseres Bewußtseins für eine für uns völlig neue Erfahrung - das Musizieren. Das heißt - man sperrte uns in einen schalldichten Raum, der mit vielen bunten Musikinstrumenten gefüllt war - und so entwickelten wir unseren ganz eigenen Stil!!
Unser erster Auftritt außerhalb dieses besonderen Raumes fand vor den erwartungsvollen Augen all unserer Pfleger statt. Nachdem wir damit fertig waren, fanden wir uns plötzlich festgeschnallt an unseren Betten wieder, im Angesicht einer doppelten Beruhigungspillen-Ration!!
Als sich unser Zustand aber täglich verschlechterte, ließ man uns bald darauf weitermusizieren. Inzwischen hatten wir sogar einen Bandnamen: E.E.C.H. (Evil End Comin’ Hard) - eine Idee von Dash, der irgendwelche englischen Worte kannte, die er aus dem Euter seines britschen Rindes gesaugt hatte. Wir wissen bis heute nicht was es bedeutet.
Unser nächsten Konzert fand dann schon auf dem Hof unseres Heimes statt - vor allen Insassen !! Nach dem Ende des Auftritts waren alle verdächtig still und voll des Lobes für unsere Performance. Nachdem Cracc allerdings beim Spaziergang durch den Schaumgummitrakt des Hauses die Worte „Stilllegungstabletten" und „Patienten-Endlager" aufgeschnappt hatte, ahnten wir Schlimmes und gaben Fersengeld.


Aber wie weiter?? Jeder Polizist und jeder Weißkittel in der Stadt waren hinter uns her!! Für´s erste schlüpften wir beim städtischen Tierarzt unter, den Cracc noch aus seiner Jugendzeit kannte. Wir spielten ihm solange Musik vor, bis er bereit war, uns zu operieren. Wie aber sollten wir ahnen, das er auch der heimliche Freund von M’s Mutter war?!? Jedenfalls muß er etwas durcheinandergekommen sein, da er uns zusammennähte und eine Gehirnverschmelzung in Gang setzte, wie das Foto beweist.

Der Beweis

Zum Glück fiel durch eine Havarie im benachbarten Kernkraftwerk der Strom aus und die Verschmelzung wurde rechtzeitig unterbrochen. Mit endlosem Flehen aus drei Kehlen brachten wir den inzwischen nüchternen Kuh-Pfuscher dazu, uns wieder auseinanderzuschnipseln und die eigentlich geplante Schönheitsoperation durchzuführen. Zur Erinnerung an den glücklichen Zufall mit dem Stromausfall beschlossen wir, uns in KKW umzubenennen, da wir unter der Bezeichnung E.E.C.H. eh nicht mehr auftreten konnten, ohne sofort wieder aus dem Verkehr gezogen zu werden.
Da wir aber zeitweise geistig verschmolzen waren, hatten wir wenigstens genug Zeit, unsere Altlasten gerecht untereinander aufzuteilen. Dash und Cracc nahmen sich bereitwillig M´s Alkoholsucht an, im Gegenzug wurde ihm der Milchwahn aufgebürdet. Einzig für Cracc´s Hundefuttervorliebe fand sich kein Abnehmer. So beschlossen wir, uns weitestgehend von dieser Unart zu säubern und warfen den größten Teil davon ins Trinkwasser.
Jetzt geht es uns soweit sehr gut, nur ab und zu verspüren wir das Verlangen, bei Onkel Donalds essen zu müssen. Vielleicht treffen wir uns dort mal... .



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